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Von tiefen Löchern und hohen Türmen

Ursprünglich wurde das Wasser für Mensch und Vieh aus Quellen und dem Dorfbach entnommen, später wurden Gemeinde- und Hausbrunnen an- gelegt. Ein seit Jahrhunderten bestehender und stets fließender Gemeindebrunnen, der „Eichbrunnen“ liegt in der Grund und ist noch heute vorhanden.

Unser Trinkwasser

Am 7. November 1852 fand eine Versammlung sämtlicher Gemeindemitglieder statt, in der über die Stimmenverteilung der einzelnen Klassen abgestimmt wurde. Ackerleute, Halb-, Drittel- und Viertelspänner gehörten der ersten Klasse an und hatten je vier Stimmen. Die

1893 wurde die erste Wasserleitung gebaut. Das Wasser kam aus den „Fischteichen“ oberhalb des Dorfes, später aus dem „Ochsenbrunnen“ bei Warzen. Die Hauptquelle entspringt in der Gerzer Genossenschaftsforst. Auch die Fa. Menge benötigte für ihre Ziegelei 1893 Wasser aus dem Ochsen- brunnen und erhielt die Genehmigung zur Verlegung einer Leitung von Warzen bis zur Sprengelei mit der Auflage, dass die Gemeinde für die eigene Versorgung Vorrecht habe. Am 17.9.1896 musste eine Gemeindeversammlung einberufen werden, weil trotz der neuen Wasserleitung in Gerzen Wassermangel herrschte. Da der Verdacht bestand, dass einige Gerzer Bürger nachts heimlich Wasser abzweigten, wurde beschlossen, die Wasserleitung in der Zeit von abends neun bis morgens fünf Uhr abzustellen. Das Wasserbassin wurde gereinigt und der Zulauf auf undichte Stellen untersucht.

Im Bereich des alten 1916 erbauten Spritzen- hauses am Anger gab es eine Quelle, seit 1893 ein 21 m langes und 2,5 m breites Bassin als Hoch- behälter.

Der Königliche Kreisarzt des Kreises Alfeld-Gronau stellte bei seiner Ortsbesichtigung am 22.10.1903 fest, dass die Wasserversorgung der Gemeinde Gerzen durch eine zentrale Quellleitung aus asphal- tierten Gusseisenrohren für alle Häuser erfolgte, lediglich drei Bauernhöfe waren nicht ange- schlossen. Weiter befand sich im unteren Dorf ein öffentlicher Schöpfbrunnen mit Steineinfassung und Quellüberlauf. Außerdem existierten zehn private Kesselbrunnen, meist mit Pumpe, desweiteren zwei Brunnen mit Pumpe am Buchenbrink und an der Ziegelei.

1906 gab es auf dem Buchenbrink drei öffentliche Brunnen, je einen hatten die Sprengelei und die Ziegelei. Die Kontrolle der geschlossenen Leitungen (Quellleitungen) wurde durch den Ortsvorsteher durchgeführt.

Am 1.2.1904 verfügte die Gemeinde, dass alle anliegenden Anbauern des Gerzer Schlages, welche Wasser aus der Quelle am Koppelweg gegenüber der Sprengelei holten, eine jährliche Wassersteuer von 10 Pfennigen zu zahlen hatten.

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