Kirche 1940

Kirche Gerzen 1940

Die St. Michaelis Kirchengemeinde am Reuberg besteht heute aus den ehemals selbstständigen Kirchengemeinden der drei Ortschaften Gerzen, Warzen und Hohenbüchen.

Im Laufe der Jahre ist durch verschiedenste Strukturreformen zu diesem Zusammenschluss gekommen.

Der Kirchenvorstand setzt sich aus 12 Mitgliedern (5 Gerzen; 4 Warzen; 3 Hohenbüchen) und dem zuständigen Pastor zusammen.

Der Kirchenvorstand ist zuständig für 3 Kirchen, 2 Gemeindehäuser und einen Friedhof (Gerzen). Die Friedhöfe in Warzen und Hohenbüchen sind kommunale Einrichtungen.

Orts- und Kirchengeschichte

Der Ort Gerzen (heute Ortsteil von Alfeld) wird vermutlich in den Traditionen des Klosters Corvey zu den Jahren 826/876 als Gherdegheshusi erstmals schriftlich erwähnt.1 Die mittelalterlichen Besitzverhältnisse in Gerzen sind nicht mit Sicherheit zu beschreiben. Als Lehen des Klosters Corvey hatten zunächst möglicherweise die Herren von Hohenbüchen Besitz in Gerzen, später die Herren von Homburg. In der zweiten Hälfte des 14. Jh. erscheint das Reichsstift Gandersheim als Lehnsherr: Siegfried von Homburg erhielt 1360 von Äbtissin Lutgard III. von Gandersheim Gherdessen totam villam zu Lehen.2 Die Homburger Lehen verlieh Äbtissin Sophia III. von Gandersheim 1409 an Herzog Heinrich von Braunschweig-Lüneburg und seinen Sohn Wilhelm.3 Ein Jahrzehnt zuvor allerdings soll 1399 auch Ritter Heinrich von Steinberg (Linie Wispenstein) sowohl Dorf als auch Pfarre Gerzen zu Lehen erhalten haben, allerdings von Bf. Johann III. von Hildesheim.4 Landbesitz und grundherrliche Rechte konzentrierten sich schließlich bei den Herren von Steinberg auf Wispenstein: Gerzen zählte zum Gericht Wispenstein, in dem die Steinberger zeitweise sowohl die Nieder- als auch die Kriminalgerichtsbarkeit inne hatten (Patrimonialgericht). Das Gericht Wispenstein lag im Gebiet des Amtes Winzenburg des Hochstifts Hildesheim. Nach Ende der Hildesheimer Stiftsfehde (1519-1523) fiel das Amt an das welfische Teilfsm. Braunschweig-Wolfenbüttel; mit der Restitution des Großen Stiftes kehrte das Amt 1643 zurück unter hildesheimische Herrschaft. Nach den Bestimmungen des Reichsdeputationshauptschlusses kam das Gebiet des Hochstifts 1803 an Preußen. In der napoleonischen Zeit gehörte Gerzen von 1807 bis 1813 zum Kanton Delligsen im Distrikt Einbeck des Departements Leine im Kgr. Westphalen. Das Patrimonialgericht Brüggen-Wispenstein wurde Anfang der 1830er Jahre aufgehoben, und Gerzen kam zum Amt Bilderlahe im Kgr. Hannover. Dieses Amt ging 1836 im neuen Amt Alfeld auf. Seit der Annexion von 1866 wieder preußisch, kam Gerzen 1885 zum neuen Lkr. Alfeld (1977 größtenteils in Lkr. Hildesheim eingegliedert). 1974 wurde Gerzen in die Stadt Alfeld eingemeindet. Bis ins 19. Jh. war Gerzen überwiegend landwirtschaftlich geprägt. Die Kolonie Buchenbrink, die der 1899 gegründete Gemeinnützige Bauverein Alfeld in den Jahren 1900 bis 1906 errichten ließ, beschleunigte die Entwicklung des Dorfes hin zu einem Wohn- und Pendlerort. Anfang der 1930er Jahre kam die Humbergsiedlung hinzu.5 Kurz nach Gründung des Kirchspiels formulierte der Ortspfarrer 1961: es „dominieren Fabrikarbeiter und Angestellte, dazu einige kleinere Geschäfte und Handwerksbetriebe“.6 1810 hatte Gerzen gut 250 Einwohner, 1903 knapp 420 und 1906 bereits knapp 700.7 Im Jahr 2003 lag die Bevölkerungszahl bei gut 1.200 und 2017 bei gut 1.000……

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Quelle: HLK, Artikel Gerzen,< https//:kirchengemeindelexikom.de/einzelgemeinde/gerzen/ >14.06.2020